Wissenschaft

Digitale Präsentation der Baugeschichte des Goslarer Rathauses

Das Goslarer Rathaus ist ein imposanter Gebäudekomplex, dessen umfassende Sanierung 2022 abgeschlossen wurde und der auf eine mehr als 700-jährige Geschichte zurückblicken kann. Zu allen Zeiten war es repräsentativer Mittelpunkt der Stadtgemeinde und wurde in zahlreichen Schritten von verschiedenen Generationen den jeweils vorherrschenden Bedürfnissen und Stilepochen angepasst.

Doch wie sah das Rathaus früher aus? Welche Teile sind im ursprünglichen Zustand belassen und welche wurden später – und teils mehrfach – verändert?

Um diese Fragen zu beantworten, hat die Stadt Goslar ein Projekt durchgeführt, das die Baugeschichte des Rathauses in einer digitalen 3D-Präsentation sichtbar und verständlich macht. Dr. Christine Bauer, die Welterbe-Beauftragte der Stadt, hat über viele Jahre alle greifbaren Informationen zusammengetragen, die im Zuge der Sanierungsmaßnahmen gewonnen wurden oder in der schriftlichen Überlieferung des Stadtarchivs schlummerten, und damit die wissenschaftliche Grundlage geliefert für die digitale Aufbereitung. Das Ergebnis – ein Kurzfilm über die Baugeschichte, ein 360°-Modell des Gesamtkomplexes sowie 3D-Rekonstruktionen des Ratssaals und der Ratsdornse (beheizbarer Raum für Ratssitzungen) um 1560 – können die Besucherinnen und Besucher des Welterbezentrums im Goslarer Rathaus nun an einem großen Terminal im sogenannten Beinkeller selbstständig erkunden.

Die VGH Stiftung hat dieses Projekt gerne unterstützt, weil hierdurch der Öffentlichkeit die Ergebnisse der Bauforschung mithilfe von Computeranimationen in sehr eindrücklicher Weise vermittelt werden.