Seit 2023 vergibt die VGH Stiftung in Kooperation mit den Freunden der Archäologie im Braunschweiger Land e.V., dem Freundeskreis für Archäologie in Niedersachsen e.V. und dem Niedersächsischen Landesverein für Urgeschichte e.V. den mit 2.000 Euro dotierten Studienpreis der VGH Stiftung für Archäologie. Der Preis wird für herausragende Master- und Doktorarbeiten verliehen, die sich der Erforschung der archäologischen Quellen in Niedersachsen widmen resp. sich als überregionale bzw. transnationale Studien in maßgeblichem Umfang auf archäologische Quellen aus Niedersachsen stützen.
Der Preis soll besondere Leistungen auf allen Feldern der modernen Archäologie würdigen und die Bedeutung des kulturellen Erbes sowie innovative und nachhaltige Forschungsansätze sichtbar machen. Bewerben können sich Masterabsolventinnen und -absolventen sowie Promovierte von Universitäten und Hochschulen für Angewandte Wissenschaften im In- und Ausland mit Abschlussarbeiten, die einen klaren Bezug zur Archäologie im Land Niedersachsen haben.
Ausschreibung 2025
Gemeinsam mit Kooperationspartnern schreiben die Niedersächsische Sparkassenstiftung und die VGH Stiftung die Studienpreise für Denkmalpflege und Archäologie 2025 aus.
Alle Informationen und die Ausschreibung finden Sie in unserer Pressemitteilung.
Preisträger 2024: Attila Dézsi
Attila Dézsi erhielt auf einer Festveranstaltung am 06. Mai 2024 in Hannover den mit 2.000 Euro dotierten Studienpreis der VGH Stiftung für Archäologie 2024 für seine an der Universität Hamburg eingereichte Dissertation „Zeitgeschichtliche Archäologie des 20. Jahrhunderts an Orten des Protests. Kritische Archäologie und Community Archäologie der Freien Republik Wendland“; diese widmet sich einem Protestdorf von 5.000 Atomkraftgegnern bei Gorleben aus dem Jahr 1980, das nach nur 33 Tagen von den Behörden geräumt und einplaniert wurde.
Prof. Dr. Jürgen Richter vom Institut für Ur- und Frühgeschichte der Universität zu Köln begründete die Entscheidung der Jury: „Da es natürlich keine Baupläne und schon gar keine Baugenehmigung gab, lassen sich Aussehen, Siedlungsstruktur und Behausungsformen im Protestdorf heute nur mit archäologischen Methoden rekonstruieren. Attila Dézsi hat sich für dieses enorme Unterfangen begeistert, Luftbilder analysiert, Ausgrabungen durchgeführt, Befunde und Funde gründlich ausgewertet und auch Zeugenaussagen, Schriftzeugnisse und zeitgenössische Fotos hinzugezogen. Er hat damit ein wichtiges Denkmal der Protestkultur des 20. Jahrhunderts vor dem Vergessen bewahrt und mit Engagement und Kreativität ein neues Verständnis für eine ‚Archäologie als Intervention‘ erschlossen.“
Vorherige Preisträger*innen:
2023: Bruno Vindrola-Padrós (Dissertation am University College London „The Early Neolithic ‚Broken World‘. The role of pottery breakage in south-eastern and central Europe”)