LiteraTour Nord

Die VGH Stiftung ist Partnerin der LiteraTour Nord. Jedes Jahr begeben sich fünf Autorinnen und Autoren der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur auf Lesereise durch sieben norddeutsche Städte (Bremen, Hannover, Lübeck, Lüneburg, Oldenburg, Osnabrück und Rostock), um in Literaturhäusern und Buchhandlungen ihre Neuerscheinungen vorzustellen. Die Autorinnen und Autoren bewerben sich mit ihrer Teilnahme auch um den Preis der LiteraTour Nord, der jährlich von der VGH Stiftung ausgelobt wird und mit 15.000 Euro dotiert ist.

2023 begeben sich folgende Autorinnen und Autoren auf die LiteraTour Nord: Deniz Utlu (29. Oktober bis 3. November 2023), Tonio Schachinger (19. bis 24. November 2023), Milena Michiko Flašar (3. bis 8. Dezember 2023), Frank Witzel (14. bis 19. Januar 2024) und Gianna Molinari (28. Januar bis 2. Februar 2024).

Die Vielfalt der vorgestellten Bücher spiegelt das große Spektrum deutschsprachiger Gegenwartsliteratur: Die Schauplätze der Romane reichen von Hannover über Wien und ein winziges Dorf in den Schweizer Alpen bis nach Japan, und mit dem neuen Buch von Frank Witzel ist seit Langem auch wieder ein Erzählungsband dabei. Die Texte dieses Durchgangs verknüpfen individuelle Lebensumstände mit den großen Fragen heutiger und kommender Generationen, beschäftigen sich mit Trauer und Verlust, den Fährnissen des Erwachsenwerdens, virtuellen Welten und dem realen Klimawandel.

Preis der LiteraTour Nord 2023/2024 geht an Deniz Utlu

Der Schriftsteller Deniz Utlu erhält den von der VGH Stiftung ausgelobten und mit 15.000 Euro dotierten Preis der LiteraTour Nord. Mit dieser Entscheidung würdigen Jury und Stifterin den Autor für sein bisheriges Werk, insbesondere für seinen zuletzt erschienenen Roman Vaters Meer (Suhrkamp Verlag, 2023).

In der Jury-Begründung heißt es, Deniz Utlu würde nicht nur die Grenzen der Kommunikation, sondern auch  die Unzuverlässigkeit von Erinnerungen mit literarischen Mitteln meisterhaft erfassen. Zwischen Imagination und Realität fein ausbalancierend und mit einem Höchstmaß an sprachlichem Einfühlungsvermögen frage der Roman nicht nach dem verbürgten Wahrheitsgehalt einer Lebensgeschichte, sondern nach der Wahrhaftigkeit der erzählten Erinnerung als möglicher Vergangenheit.

Deniz Utlu, geb. 1983 in Hannover, veröffentlichte 2014 seinen Debütroman Die Ungehaltenen, der 2015 für die Bühne adaptiert wurde. 2019 erschien sein zweiter Roman Gegen Morgen. Darüber hinaus hat er Theaterstücke, Lyrik und Essays verfasst (u. a. für FAZ, SZ, Tagesspiegel).