Wissenschaft

Auf den Spuren klösterlicher Textarbeit

In einer Ordensgemeinschaft ist die „Profess“ die öffentliche Ablegung der Gelübde. Auf sogenannten Professzetteln versprachen Mitglieder unterschiedlichster Orden, einen bestimmten Zeitraum oder ihr ganzes Leben nach den evangelischen Räten und den Ordensregeln zu leben. Im Kloster Wienhausen stellte Mai-Britt Wiechmann namenhaften Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus Deutschland und England einen Professzettel aus der Zeit um 1500 vor. Ihre Präsentation war einer von zahlreichen Fachvorträgen im Rahmen des 2. Arbeitsgesprächs unter dem Titel „Auf den Spuren klösterlicher Textarbeit“.

Die zweitägige Veranstaltung drehte sich rund um textliche Überlieferungen im Kloster Wienhausen in Form von Handschriften, handschriftlichen Fragmenten und Urkunden aus dem späten Mittelalter und der frühen Neuzeit. Durch die in Wienhausen seit 2010 im Klosterarchiv durchgeführten Digitalisierungen von Archivalien konnten die historischen Zeugnisse den Wissenschaftlern leicht zugänglich gemacht werden. Dadurch wurde eine intensive Erforschung der Texte möglich, ohne die jahrhundertealten und empfindlichen Originale in die Hand nehmen zu müssen. Bei dem Arbeitsgespräch konnten sich Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus unterschiedlichsten Disziplinen über die Handschriften und ihre Inhalte austauschen.

Das wissenschaftliche Arbeitsgespräch wurde unter anderem von der VGH-Stiftung und der VGH Regionaldirektion Celle gefördert.