Pilotprojekt zur Stärkung der Medienkompetenz
Haben fotografische Bilder – neben ihrer Existenz als Datensätze auf Monitoren – auch eine andere Materialität? Wie müssen wir mit fotografischen Bilder umgehen, um sie möglichst lange zu erhalten? Welche Entscheidungen treffen Künstlerinnen und Künstler vom Moment der Aufnahme bis zur Präsentation ihrer fotografischen Werke? Mit diesen und vielen weiteren Fragen haben sich Schülerinnen und Schüler des Seminarfachs Kunst des Gymnasiums Sophienschule Hannover unter der Leitung ihrer Lehrerin Dr. Stefanie Loh gemeinsam mit der Kuratorin Inka Schube vom Sprengel Museum Hannover beschäftigt.
Die ursprünglich in den Depots, Studienräumen und in der Restaurierungswerkstatt des Museums im Frühjahr 2021 geplanten Workshops mussten während der Corona-Pandemie in den Wohnungen der Schülerinnen und Schüler beginnen: Statt sich Fotografien im Museum anzuschauen, suchten sie zu Hause nach der jeweils ältesten und neuesten Fotografie und ihrem Lieblingsbild. Im Anschluss stellten sie sich ihre Funde gegenseitig in kurzen Filmbeiträgen vor und sprachen über fotografische Bilder und Materialien. Ergänzend verschickte das Museum „Wundertüten“ mit verschiedenen Materialproben, die Unterschiede zwischen Speicherchips, Filmmaterial und Fotopapieren physisch erfahrbar machten.
Am Ende des Lockdowns produzierten die Schülerinnen und Schüler im Museum vier kurze Filme zur Zeugenschaft fotografischen Materials und befragten Werke von Seiichi Furuya, Heinrich Riebesehl, Heidi Specker und Sascha Weidner. Nach eigenen Ideen agierten sie vor den Kameras von Helena Lea Manhartsberger und Laila Sieber unter Mitwirkung der Fotorestauratorin Kristina Blaschke-Walther und der Fotografin Heidi Specker, die im Film „Was macht das Bild zum Bild“ im Depot des Museums über ihre fotografischen Arbeiten spricht.
Das Kunstvermittlungsprojekt des Sprengel Museum Hannover wurde von der VGH Stiftung gefördert.
Bildnachweis Standbild Video: Helena Lea Manhartsberger / Leila Sieber
Sprengel Museum Hannover
Die Youtube-Playlist zum Projekt finden Sie hier.