Als 1920 die Händeloper „Rodelinde“ in Göttingen aufgeführt wird, ist dies eine musikalische Sensation. Nahezu 200 Jahre wurden die Opern von Händel nicht mehr aufgeführt, sie galten als schwierig und unaufführbar. Stark gekürzt, in deutscher Sprache und ausgestattet mit einem expressionistischen Bühnenbild wird „Rodelinde“ ein großer Erfolg. Mehrmals wird diese Oper in Göttingen und anderen Orten in Deutschland auf die Bühne gebracht.
Nicht zufällig beginnt damit in Göttingen 1920 die weltweite „Händelrenaissance“. Politik, Zeitgeist und Kultur der Weimarer Republik sind Wegbereiter der „Rodelinde“- Produktion und treffen auf ein funktionierendes Netzwerk aus Institutionen und engagierten Bürgerinnen und Bürger. Deutlich wird, wie sich in dieser Zeit Kunst und Kultur mit dem erstarkenden Nationalismus vereinen.
Die analoge sowie die digitale Ausstellung des Städtischen Museums Göttingen stellt die „Rodelinde“ Aufführung von 1920 in den Mittelpunkt. Sie widmet sich den Akteurinnen und Akteuren, den Institutionen sowie den gesellschaftlichen und historischen Bedingungen dieser Zeit die zum Entstehen beigetragen haben.
Entstanden ist die digitale Ausstellung im Lockdown, drei Wochen nach der Eröffnung der Sonderausstellung zum 100. Jubiläum der Internationalen Händel – Festspiele Göttingen: Händel_Göttingen_1920.
Die Themen der Ausstellung sind in vier Kapitel unterteilt.
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