Die Johannes a Lasco-Bibliothek verwahrt deutschlandweit die bedeutendsten Bestände zur Geschichte des reformierten Protestantismus, darunter allein 8.600 frühneuzeitliche Drucke. Die Forschungsbibliothek verbindet dabei auf ganz besondere Weise ihren Themenschwerpunkt mit dem kulturellen Erbe, denn untergebracht ist sie in der Großen Kirche in Emden. Diese Kirche, die auf eine mehr als 800-jährige Geschichte zurückblicken kann, galt seit der Mitte des 16. Jahrhunderts als „Mutterkirche“ (Moederkerk) der Reformierten in Norddeutschland und in den Niederlanden, in der schon damals wichtige theologische Schriften gesammelt wurden. 1943 wurde sie bei einem Bombenangriff zerstört und erst in den 1990er Jahren wiederaufgebaut resp. erweitert, um 1995 Heimat der Bibliothek zu werden.
Aktuell steht – nach fast 30 Jahren – eine umfassende Sanierung der Bibliothek an und die VGH Stiftung beteiligt sich durch eine finanzielle Förderung an jenen Maßnahmen, die zukünftig die klimatischen Bedingungen für die Lagerung der wertvollen historischen Buchbestände verbessern sollen.
Oberstes Ziel der geplanten Arbeiten ist jedoch, dass die beeindruckende Atmosphäre des denkmalgeschützten Gebäudes erhalten bleibt: Das Zusammenwirken der kirchlichen Backsteinarchitektur und der erhaltenen Kunstdenkmäler – wie dem Renaissancegrabmal des ostfriesischen Grafen Enno II. von 1548 – mit einem modernem Bibliotheksbetrieb, einem etablierten Veranstaltungsort und wechselnd bespielten Ausstellungsräumen.